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Betonersatz (IV)

  • SRM (Sprayable Repair Mortar)
  • SRC (Sprayable Repair Concrete)
  • Spritzbeton

Spritzbarer kunststoffmodifizierter Mörtel/Beton (frühere Bezeichnung SPCC) und Spritzbeton

Wie der Bezeichnung des Betonersatzstoffes bereits zu entnehmen ist, handelt es sich um einen spritzbaren RM/RC, der aber rezepturmäßig der Anwendungsform angepasst ist. Das Hauptbindemittel ist hier ebenfalls Zement.

Für die Verarbeitung von Spritzmörtel und Spritzbeton mit Kunststoffzusatz sowie Spritzbeton nach DIN 18551 wird der Düsenführerschein verlangt. Dieser besondere Nachweis soll sicherstellen, dass der Anwender über ausreichende Kenntnisse und Fertigkeiten in der Verarbeitung dieser Betonersatzstoffe verfügt. In der praktischen Prüfung muss dabei freigelegte Bewehrung mit SRM/SRC im Trocken- und/oder Nassspritzverfahren hohlstellenfrei eingespritzt werden.

Die beiden Spritzverfahren unterscheiden sich durch den Ort der Wasserzugabe im Spritzprozess. Während beim Trockenspritz-verfahren das Wasser an der Düse zugeführt wird, wird es beim Nassspritzen bereits bei der Mischung in der Spritzmaschine zugegeben.
Die Bezeichnung "Trockenspritzen" bezieht sich auf den wasserfreien, also trockenen Transport der Mischung im sogenannten Dünnstrom mittels Druckluft durch den Schlauch (zu beachten ist die Mindestschlauchlänge von 40 m).
Beim "Nassspritzen" wird der mit Wasser angemischte Mörtel mittels einer Schnecke oder mittels Kolbenpumpen im Dichtstrom durch den Schlauch zur Spritzdüse transportiert. Die erforderliche Luftzugabe für das Aufspritzen auf das Bauteil erfolgt beim Nassspritzen an der Düse. Der wesentliche Vorteil beim Nassspritzverfahren liegt in dem geringeren Rückprall, der geringeren Staubbildung und der gleichmäßigeren Mischung an der Düse gegenüber dem Trockenspritz-verfahren. Letztgenanntes hat wiederum den Vorteil der möglichen größeren Förderlängen.
Spritzbeton nach DIN 18551 wird in der Regel im Trockenspritz-verfahren angewendet.
  

SRM/SRC und Spritzbeton dürfen nicht auf Bodenflächen (waagerechten oder schwach geneigten Flächen) gespritzt werden, da der Rückprall aus dem Spritzmaterial eine undefinierte Schicht erzeugen würde. Vorab definierte Güteklassen lassen sich deshalb nicht erreichen.   


ZTV-ING | Schichtdicken von Spritzbeton

Haftbrücken werden vor dem Spritzen von Spritzbeton oder SRM/SRC nicht aufgetragen. Beim Spritzvorgang stellt sich diese von alleine ein, da beim Beginn des Spritzens zunächst das Grobkorn als Rückprall herausfällt und sich damit zunächst durch die Feinstanteile automatisch eine Haftbrücke aufbaut. Wenn diese Schicht dick genug ist, bleibt auch das grobe Korn in der vorgespritzten Schicht hängen und die vorgesehene Schichtdicke baut sich auf.  

Die Mindesttemperatur des Betonuntergrundes wird bei Spritzbeton und Spritzmörtel in den Regelwerken unterschiedlich angegeben. Bei Spritzbeton muss die Betonunterlage mindestens +3°C (ZTV-ING), bei SRM/SRC mindestens +5°C (TR) aufweisen.


  • Zusammenfassung:   
  • Für das Spritzen von SRM/SRC und Spritzbeton wird der Düsenführerschein benötigt. Dieser soll sicherstellen, dass praktische Erfahrungen und Kenntnisse beim Ausführenden vorliegen.
  • Abhängig vom Einsatzort und vom geforderten Ergebnis wird das Trocken- oder Nassspritzverfahren angewendet. Grundsätzlich dürfen beide Verfahren wegen des Rückpralls nicht in der Draufsicht auf waagerechten bzw. nur schwach geneigten Flächen verwendet werden.
  • Haftbrücken dürfen nicht aufgebracht werden. Diese bildet sich beim Spritzvorgang automatisch aus.
  • Die Schichtdicken von Spritzbeton sind obenstehender Tabelle zu entnehmen, die von SRM/SRC siehe Tabelle Betonersatzstoffe.
  • Die Betonunterlage muss bei der Anwendung von SRM/SRC +5°C, bei Spritzbeton +3°C betragen.

aktualisiert: 20.11.2024 | © 2012 - 2024
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