Betonersatz (V)
- PRM (Polymer Repair Mortar)
- PRC (Polymer Repair Concrete)
Polymermörtel PRM (frühere Bezeichnung PC II) bzw. Polymerbeton PRC (frühere Bezeichnung PC I)
In der Praxis werden PRCs und PRMs nur selten in der klassischen korrosionsverursachten Betoninstandsetzung
verwendet. In der Regel kommt als reaktives Polymerbindemittel Epoxidharz zum Einsatz.
Die Anwendung sollte auf Flächen kleiner 1 m² beschränkt werden.
Der in der Regel erheblich vom Beton abweichende Ausdehnungs-koeffizient des Materials (z.B. bei
Sonnenbestrahlung) verursacht zusätzliche
Spannungen im Instandsetzungssystem. Vorteilhaft ist jedoch die schnellere Belastung der Reparaturstelle und
die chemisch höhere Belastbarkeit. Sofern vom Materialhersteller nicht angegeben, kann eine Nachbehandlung
entfallen. Es muss jedoch in jedem Falle sichergestellt werden, dass keine direkte Beregnung bis zur
Aushärtung erfolgt.
Wenn PRM bzw. PRC zur Anwendung kommen, werden normalerweise auch der Korrosionsschutz und die Haftbrücke auf
Reaktionsharzbasis ausgeführt.
Beim Auftrag des Korrosionsschutzes ist hierbei besonders darauf zu achten, dass die Betonausbruchstelle
möglichst nicht
eingeschmiert wird, da dies zu erheblichen
Haftungsproblemen führen kann.
Die Lieferung von Epoxidharzmaterialien erfolgt in unterschiedlichen verschiedenartigen Verpackungen, wobei
die einzelnen Komponenten im erforderlichen
Mischungsverhältnis des Gebindes vorliegen. Üblicherweise ist dabei das Gefäßvolumen der Komponente A so groß
bemessen, dass die komplette
Komponente B zum Mischen hinzugegeben und vermischt werden kann. Für das notwendige Umtopfen
der Mischung muss zusätzlich ein der Menge
angepasster sauberer Behälter zur Verfügung stehen.
Beispiele unterschiedlicher Verpackungen von Epoxidharz Komponenten A + B
Bild links: Komponente B im Trichter der Komponente A
Bild Mitte: Komponente B im unteren Behälter, angehängt an Komponente A
(Fa. Weber Saint-Gobain)
Bild rechts: Komponente B im Aluminiumbeutel, liegt in der Verpackung A
(Fa. megaplast Bauchemie)
Sofern die Mischung der reaktionsharzgebundenen Materialien nicht durch maschinelle
Dosierung vorgenommen wird,
dürfen nur komplette Gebinde gemischt werden. Teilentnahmen der einzelnen Komponenten für Mischungen sind nur
mittels
Waage erlaubt.
Die Temperatur der Betonunterlage muss beim Auftrag des PRMs bzw PRCs mindestens +8°C betragen und mindestens
3 K über
der Taupunkttemperatur liegen.
- Zusammenfassung:
- PRM bzw. PRC wird in der klassischen Betoninstandsetzung nur noch bei praktischer Notwendigkeit in Ausnahmefällen verwendet. Wenn doch, sollen die Flächen kleiner 1 m² sein.
- In der Regel erfolgt die Anlieferung der Komponenten A und B im abgestimmten Verhältnis. Nach dem Zusammenschütten beider Komponenten (meist in Gebinde A) und dem anschließenden Mischen, muss unbedingt umgetopft werden.
- Die Temperatur des Betonuntergrundes und die Lufttemperatur von mindestens 8°C und mindestens 3 K über der Taupunkttemperatur sind zu beachten.