Tiefgaragen + Parkdecks Hinweise und Empfehlungen zur Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit für Parkbauten aus Beton Autoren: Gottfried Lohmeyer, Karsten Ebeling
Die in der Betoninstandsetzung üblicherweise verwendeten Spachtelmassen sind ebenfalls
wie der
PCC- bzw. der RC/RM kunststoffmodifiziert. Sie werden deshalb auch oft als PCC- bzw. RC/RM-Spachtel
bezeichnet.
Aufgabe der zementösen Spachtel ist es ausschließlich,
die Betonoberfläche zu egalisieren, Lunker und Poren zu schließen und so den Auftrag einer gleichmäßigen
Oberflächenschutzschicht zu ermöglichen. Die Bildung eines "alkalischen Depots" - wie oft behauptet - ist
nicht Aufgabe der Spachtelmasse.
Die Spachtelmasse ist Bestandteil des OS-Systems OS 4 (OS C).
Reprofiliertes Silo ohne Spachtelauftrag
Bild: G. Swatek
Eine Haftbrücke ist durch die weiche Konsistenz der Spachtelmasse normalerweise nicht
erforderlich. Um so wichtiger ist aber das
rechtzeitige Vornässen der Betonunterlage. Die im Regelwerk benutzte Beschreibung
"beginnend bei 24 Stunden" besagt, dass das Vornässen erstmalig 24 Stunden vor Ausführung
der Spachtelung und falls erforderlich nochmals/mehrmals durchgeführt werden muss. Der Auftrag der Spachtelmasse muss auf die
matt-feuchte Oberfläche erfolgen.
Zweck des Vornässens ist die Saugfähigkeit des Untergrundes auf ein Minimum zu reduzieren, damit
das Wasser der Spachtelmasse möglichst komplett zur Hydratisierung zur Verfügung bleibt. Dies beeinflusst die
Dichtigkeit und die Festigkeit der Spachtelmasse positiv.
Die Kunststoffmodifizierung bewirkt neben der geschmeidigeren Verarbeitung ein gutes Wasserrückhaltevermögen
und eine verbesserte
Klebefestigkeit. Die Einbaudicke ist abhängig vom Zustand der Betonoberfläche, liegt aber in der Regel
zwischen 2 und 5 cm.
Üblicherweise besteht das
Auftragen der Spachtelmasse aus drei Arbeitsgängen. Zunächst muss zum Poren- und Lunkerschluss eine
Kratzspachtelung ausgeführt werden,
um danach mit vorgegebener Schichtdicke die Oberfläche zu egalisieren. Da dies erfahrungsgemäß bei größeren
Flächen nicht ohne Kellenschläge
auszuführen ist, muss nach einer Antrockenphase die Oberfläche abgerieben und geglättet werden. Der richtige
Zeitpunkt für das Glätten
ist sehr stark abhängig von der Außentemperatur und kann im Sommer nach 15 Minuten bereits zu spät, im Herbst
nach 30 Minuten noch zu früh sein.
Für das Abreiben eignen sich kleinporige Schwämme, PVC-Stücke oder ähnliches. Hierbei kommt es nur auf das
optische Endergebnis an.
Bei Spachtelung von z.B. Schalbrettstrukturen mit gut ausgebildeten Graten kann auch zum
Auftrag oder auch nur zum Nachreiben
eine Quaste verwendet werden.
Die Betonunterlage und die unmittelbar überlagernde Luftschicht muss eine Temperatur von mindestend 5°C
aufweisen.
Die Nachbehandlung ist mit
geeigneten Maßnahmen - z.B. Wässern mittels feindüsiger Spritze (Gardena-Spritze), Abhängen mit feuchten
Tüchern - mindestens 3 Tage durchzuführen.
Wegen möglichen Haftungsproblemen mit dem folgenden Oberflächenschutzsystem sind Nachbehandlungsmittel nicht
zugelassen.
Zusammenfassung:
Um eine gleichmäßige Oberflächenschutzschicht aufbringen zu können, wird eine zementöse Spachtelmasse zum
Poren- und
Lunkerschluss und zur Egalisierung von Unebenheiten aufgebracht.
Der Untergrund ist vor dem Spachteln "beginnend bei 24 Stunden" vorzunässen. Der Einbau erfolgt auf die
matt-feuchte Oberfläche.
Die Aufspachtelung erfolgt in der Regel ohne Haftbrücke. Es sind drei Arbeitsgänge erforderlich:
Kratzspachtelung, Schichtdickenauftrag und das Abreiben.
Die Nachbehandlungsdauer beträgt mindestens 3 Tage. Die Verwendung von Nachbehandlungsmitteln ist nicht
erlaubt.