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G. Swatek

Betoninstandsetzung    SIVV

• SIVV:   Schützen - Instandsetzen - Verbinden - Verstärken


Klassische Betoninstandsetzung (IV)

  • Spachtel/Feinmörtel aufbringen

Die in der Betoninstandsetzung üblicherweise verwendeten Spachtelmassen sind ebenfalls wie der PCC- bzw. der RC/RM kunststoffmodifiziert. Sie werden deshalb auch oft als PCC- bzw. RC/RM-Spachtel bezeichnet.

Aufgabe der zementösen Spachtel ist es ausschließlich, die Betonoberfläche zu egalisieren, Lunker und Poren zu schließen und so den Auftrag einer gleichmäßigen Oberflächenschutzschicht zu ermöglichen. Die Bildung eines "alkalischen Depots" - wie oft behauptet - ist nicht Aufgabe der Spachtelmasse.
Die Spachtelmasse ist Bestandteil des OS-Systems OS 4 (OS C).

Reprofiliertes Silo ohne Spachtelauftrag
Bild: G. Swatek

Eine Haftbrücke ist durch die weiche Konsistenz der Spachtelmasse normalerweise nicht erforderlich. Um so wichtiger ist aber das rechtzeitige Vornässen der Betonunterlage. Die im Regelwerk benutzte Beschreibung "beginnend bei 24 Stunden" besagt, dass das Vornässen erstmalig 24 Stunden vor Ausführung der Spachtelung und falls erforderlich nochmals/mehrmals durchgeführt werden muss.   Der Auftrag der Spachtelmasse muss auf die matt-feuchte Oberfläche erfolgen.
Zweck des Vornässens ist die Saugfähigkeit des Untergrundes auf ein Minimum zu reduzieren, damit das Wasser der Spachtelmasse möglichst komplett zur Hydratisierung zur Verfügung bleibt. Dies beeinflusst die Dichtigkeit und die Festigkeit der Spachtelmasse positiv. Die Kunststoffmodifizierung bewirkt neben der geschmeidigeren Verarbeitung ein gutes Wasserrückhaltevermögen und eine verbesserte Klebefestigkeit. Die Einbaudicke ist abhängig vom Zustand der Betonoberfläche, liegt aber in der Regel zwischen 2 und 5 cm.


linkes Bild: Spachtel-Auftrag | Bild Mitte: Glätten mit Schwamm | Bild rechts: fertige Spachtelung
Bilder: G.Swatek

Üblicherweise besteht das Auftragen der Spachtelmasse aus drei Arbeitsgängen. Zunächst muss zum Poren- und Lunkerschluss eine Kratzspachtelung ausgeführt werden, um danach mit vorgegebener Schichtdicke die Oberfläche zu egalisieren. Da dies erfahrungsgemäß bei größeren Flächen nicht ohne Kellenschläge auszuführen ist, muss nach einer Antrockenphase die Oberfläche abgerieben und geglättet werden. Der richtige Zeitpunkt für das Glätten ist sehr stark abhängig von der Außentemperatur und kann im Sommer nach 15 Minuten bereits zu spät, im Herbst nach 30 Minuten noch zu früh sein. Für das Abreiben eignen sich kleinporige Schwämme, PVC-Stücke oder ähnliches. Hierbei kommt es nur auf das optische Endergebnis an.


linkes Bild: Auftrag mit Quaste | Bild Mitte: erhaltene Brettschalung | Bild rechts: ungenügender Porenschluss
Bilder: G.Swatek

Bei Spachtelung von z.B. Schalbrettstrukturen mit gut ausgebildeten Graten kann auch zum Auftrag oder auch nur zum Nachreiben eine Quaste verwendet werden.

Die Betonunterlage und die unmittelbar überlagernde Luftschicht muss eine Temperatur von mindestend 5°C aufweisen. Die Nachbehandlung ist mit geeigneten Maßnahmen - z.B. Wässern mittels feindüsiger Spritze (Gardena-Spritze), Abhängen mit feuchten Tüchern - mindestens 3 Tage durchzuführen. Wegen möglichen Haftungsproblemen mit dem folgenden Oberflächenschutzsystem sind Nachbehandlungsmittel nicht zugelassen.   


  • Zusammenfassung:   
  • Um eine gleichmäßige Oberflächenschutzschicht aufbringen zu können, wird eine zementöse Spachtelmasse zum Poren- und Lunkerschluss und zur Egalisierung von Unebenheiten aufgebracht.
  • Der Untergrund ist vor dem Spachteln "beginnend bei 24 Stunden" vorzunässen. Der Einbau erfolgt auf die matt-feuchte Oberfläche.
  • Die Aufspachtelung erfolgt in der Regel ohne Haftbrücke. Es sind drei Arbeitsgänge erforderlich: Kratzspachtelung, Schichtdickenauftrag und das Abreiben.
  • Die Nachbehandlungsdauer beträgt mindestens 3 Tage. Die Verwendung von Nachbehandlungsmitteln ist nicht erlaubt.

aktualisiert: 20.11.2024 | © 2012 - 2024
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