Klassische Betoninstandsetzung (III)
- Haftbrücke und Reparaturmörtel einbauen
Haftbrücke und Reparaturmörtel sind arbeitsmäßig als eine Einheit anzusehen, da sie
unmittelbar
hintereinander eingebaut werden müssen.
Die vorbereiteten Ausbrüche müssen vor dem Einbringen des Reparaturmörtels vorgenässt werden.
Sobald die Betonoberfläche matt-feucht erscheint (beim Überstreichen mit der Hand muss diese
trocken bleiben),
muss die Haftbrücke aufgebracht werden.
Es darf keine zu große Fläche vorgestrichen werden,
da der Einbau des PCC- bzw. RC/RM-Reparaturmörtels in die noch frische Haftbrücke erfolgen muss. Die in
Verbindung mit PCC
bzw. RC/RM eingesetzten zementösen Haftbrücken haben den Nachteil, dass diese sehr schnell trocknen und damit
dann nicht mehr als Bindeglied zwischen Beton und Reparaturmörtel funktionieren.
Auftrag
zementhaltiger
Haftbrücke
Bilder: G.Swatek
Das Mischungsverhältnis von zementösen Haftbrücken ist besonders aus Konsistenzgründen exakt einzuhalten.
In der Praxis stellt sich oft heraus, dass die Haftbrücke zu dünn eingestellt wurde und dann speziell über
Kopf der Reparaturmörtel nicht haftet.
Epoxidharzhaftbrücken werden in der Regel zusammen mit PC- bzw. PRC-Mörteln verwendet, wobei diese auf
trockenen Untergrund aufgebracht werden müssen.
Ferner muss dabei das vorgegebene Mischungsverhältnis von Komponente A und B exakt eingehalten werden.
linkes Bild: Zwangsmischer
rechte Bilder: Doppelwellen
Handmischer
Bilder links u. rechts oben:
G.Swatek
Bild rechts unten:
Firma Atika
Das Mischen von Reparaturmörtel muss mit ganzen Verpackungseinheiten erfolgen. Das Aufteilen der Säcke
auf mehrere Mischungen ist nicht erlaubt. Beim
Mischvorgang werden ca. 70% des insgesamt
benötigten Wassers vorgegeben und danach der komplette Sack der Pulverkomponente eingeschüttet.
Zur Konsistenzeinstellung können maximal die verbliebenen 30%
Wasser zugegeben werden. Das Mischen muss mit langsam laufendem Rührwerk (≤ 400
Umdr./Minute) erfolgen.
Die laut Produktmerkblatt angegebene Mischdauer und evt. Reifezeit sind einzuhalten.
Beim Einbringen des Reparaturmörtels sollte grundsätzlich das Vorstreichen der Haftbrücke und
der Einbau des Reparaturmörtels von ein und derselben Person vorgenommen werden. Wenn diese Arbeiten auf zwei
Personen
aufgeteilt werden, besteht die Gefahr, dass die Haftbrücke bereits aufgetrocknet ist, bevor der Mörtel
eingebaut werden kann.
linkes Bild: PCC- bzw. RC/RM-Einbau mit Kelle | Bild Mitte: Einbau mit Handschuh | Bild rechts: fertige
Reprofilierung
Bilder: G.Swatek
Üblicherweise wird der Reparaturmörtel mit geeigneter Kelle hohlraumfrei eingedrückt, kann aber auch bei Verwendung eines geeigneten Handschuhes per Hand eingebracht werden. Anschließend ist die reprofilierte Ausbruchfläche abzuziehen und die Ränder von verbliebenen Körnern des Mörtels zu säubern. Restrückstände von Reparaturmörtel am Rand der Ausbruchfläche führen beim Spachtelauftrag zur Riefenbildung.
- Zusammenfassung:
- Der PCC- bzw. RC/RM-Reparaturmörtel muss mit ganzen Gebinden (Säcken) angemischt werden
- Das Mischen erfolgt mit langsam laufenden Rührwerken (≤ 400 Umdr./Minute)
- Die zementöse Haftbrücke wird auf die matt-feuchte Betonunterlage aufgetragen
- In die noch frische Haftbrücke wird der Reparaturmörtel hohlraumfrei eingebracht